Ich bin über einen älteren Post von mir auf Google+ gestolpert und habe dabei eine tolle Infografik gefunden, die sich mit dem Thema Glück beschäftigt.
Die Infografik hatte ich 2014 über einen Artikel auf Business Insider gefunden und diese stammte wiederum von Happify. Zwischenzeitlich wurde sie auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Glücksforschung gebracht. Im Folgenden meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken zu den verschieden Bereichen. Leider ist die Grafik aktuell nur in Englisch verfügbar.
Gleich im ersten Abschnitt findet sich meines Erachtens eine sehr wichtige Information und zwar, dass 40% des Glücks durch Gedanken, Handlungen und Verhalten beeinflusst werden. Oder frei nach Tony Robbins „Glück ist eine Entscheidung“. Man kann sich dazu entscheiden glücklich zu sein und zwar jeden Tag. Manchmal möchte man auch traurig oder wütend sein, weil man sich besser fühlt, aber wenn man sonst keine besseren Pläne hat kann man sich ja auch einfach dazu entscheiden „Heute bin ich glücklich!“. Und es scheint so zu sein, dass man mit mehr Übung auch immer besser darin wird 😉
Es wird auch gleich mit den Vorurteilen aufgeräumt: Selbstbelügen hilft nicht, Geld auch nicht, ebenso Wegsehen. Glück ist auch kein Endziel („Ich werde irgendwann mein Glück finden…“). Zum letzten Punk gibt es ein coolen Clip aus einem Interview von Gary Vaynerchuk mit der Sängerin Jewel.
Es geht Dir besser wenn Du glücklich bis, ehrlich. Du bist fitter, weniger krank, lebst länger, alles tolle Dinge, oder? Vielleicht einfach weil es einem leichter fällt über kleine Zipperlein hinwegzusehen statt ihnen zu verfallen?
In Bezug auf die Gesundheit ist das ganze ein stetiger und gleichmäßiger Prozess, bei dem es gilt nicht Achterbahn zu fahren sondern ein konstantes Niveau zu halten. Diesen Punkt kann ich persönlich nicht ganz verstehen da ich persönlich da keine bewussten Erfahrungen gemacht habe (mit den Alternativen).
Gut zu verstehen ist der Punkt in Bezug auf Dein Umfeld. Wenn Du glücklich bist ist das auch gut für Dein Umfeld. Du bist produktiver, kreativer, gibst anderen leichter Hilfe, Freundschaft und Dein Geld (in Form von Spenden). Du sorgst also für das persönliche und berufliche Wohlergehen Deines ganzen Umfelds. Ich vermute, dass es Dir dann in Folge auch besser gehen wird.
Deine Glücklichkeit noch weiter steigern kannst Du mit Dankbarkeit (schon einmal Dankbarkeitsübungen ausprobiert und in die Tagesroutine mit eingebaut?), mit dem Unterhalten von zwischenmenschlichen Beziehungen und Freundschaften, indem Du anderen hilfst und indem Du neue Erfahrungen sammelst. Versuche ein wenig mehr den Augenblick auszukosten und Details Bedeutung zuzumessen. Persönlich tue ich mich mit diesem Aspekt recht schwer. Er entspricht ein wenig der „carpe diem“-Mentalität des Dichters Horaz, scheint also schon recht lange bekannt zu sein.
Als einer der wenigen negativen Aspekte der Grafik sind hier drei Punkte aufgeführt, die Deine Glücklichkeit töten können: fehlende bedeutsame Beziehungen/ Freundschaften, Groll/negative Gefühle zu hegen und sich mit anderen zu vergleichen. Gerade bei dem letzten Punkt finde ich mich in der Vergangenheit wieder. Man hat sich oft die Frage gestellt, wieso er/sie und nicht ich. Oder man empfindet Neid oder Eifersucht. Man kann so viel besitzen, aber solange man jemanden findet, der etwas hat was man sich selber wünscht wird man unglücklich. Hier sollte mach sich die oben genannte Dankbarkeitsübung noch einmal näher ansehen. Denn häufig hat und besitzt man schon so viel und ist sich dessen nicht bewusst. Stattdessen herrscht ein Mangeldenken. Wer dieses dauerhaft beibehält wird nicht nur persönlich unglücklich oder gar depressiv, sondern übersieht in dem Angebot des Übermaßes auch berufliche Möglichkeiten und Chancen.
Erkenne Schwierigkeiten nicht als Hindernisse sondern als Herausfoderung an der Du wachsen kannst. Heiße sie willkommen. Ganz nach Seneca und Marc Aurel ist hier der Weg wichtiger als das Endziel und man wächst auf dem Weg an allen Herausforderungen. Man wird zu einem besseren Selbst. Jens Corssen bezeichnet Glück als eine „Überwindunsprämie“, persönlich finde ich diesen Begriff absolut passen.
Nun kommt mein aktuell persönliches Projekt, die Sinnsuche. Ja, an einem Punkt im Leben wird man sich vermutlich die Frage nach dem Sinn stellen. Teilweise wird einem das durch die Rolle als Vater oder Mutter leichter, aber es gibt da eben noch die Rolle für einen selbst. Wenn man nicht wirklich religiös ist wird es nicht unbedingt leichter. Abraten würde ich von dem hier aufgeführten Beispiel des beruflichen Erfolgs. Zu schnell kann es hier nach einer Kündigung, bei schlechter Wirtschaftslage oder anderen beruflichen Problemen zu Selbstzweifeln kommen, obwohl die Ursachen von Außen ggf. nicht steuerbar sind. Das Verfolgen von Zielen, die den Kernwerten entsprechen finde ich wiederum extrem wichtig. Vorgeschaltet ist allerdings, dass man seine Kernwerte kennt (an der Findung derer stehe ich gerade 😉 ).
Zum Ende hin kommt noch einmal der Punkt Dankbarkeit als eigener Unterpunkt mit der Vorstellung einer Form einer Dankbarkeitsübung (einmal die Woche alle Dinge aufschreiben für die man dankbar ist, über einen Zeitraum von sechs Wochen). Die Menschen, die diese Übung gemacht haben waren glücklicher und weniger depressiv für sechs Monate, sie schliefen besser und hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine gesunde Lebensführung. Letzteres hätte ich auch mal wieder nötig 🙂 Also ran ans Papier und aufschreiben.
Auch kann ich auf den oben genannten Clip von Gary Vaynerchuk verweisen und zwar als er seinen Teil dazu sagt.
5 Punkte um augenblicklich einen kleinen Schuss Glück zu verspüren:
- Nutze fünf Minuten Deiner Zeit um einem geliebten Menschen den Tag schöner zu machen
- Schreibe jemandem eine eMail und bedanke Dich für etwas, das sie für Dich getan haben
- Habe eine bedeutungsvolle Unterhaltung mit einem guten Freund/ einer guten Freundin
- Nimm Dir 30 Sekunden um jemandem zu helfen, der Hilfe benötigt
- Erlebe eine schöne Erinnerung erneut, einen der schönsten Augenblicke Deines Lebens
Darüber hinaus gibt es noch drei Bonus-Tips:
- Finde dein „Wie“, also wie Du Deinen „Flow-Zustand“ erreichen kannst. Viele tun dies bei einer Sportart, beim kreativen Arbeiten und verspüren dabei Glück.
- Meditiere. Auch ich habe das am Anfang kritisch gesehen. Zwischenzeitlich versuche ich täglich 10 Minuten zu meditieren. Ich nutze dazu die englische App „Headspace“ und kann sie nur empfehlen.
- Sei Empathisch. Versetze Dich in andere Menschen hinein und versuche sie zu verstehen, ihre Absichten zu erkennen. Wenn sich Menschen verstanden fühlen, fühlen sie sich automatisch zu Dir hingezogen (Thema „echte Freundschaft“ s.o.).
Es folgt eine Liste der glücklichsten und unglücklichsten Länder der Erde. Ganz klar dominieren hier die nordeuropäischen/skandinavischen Länder (abgesehen von der Schweiz). Unglücklich sind eindeutig Krisenstaaten.
Als korrelierte Punkte werden angeben:
- Das Bruttoinlandsprodukt pro Person
- Die Freiheit persönliche Lebensentscheidungen treffen zu dürfen
- Großzügigkeit
- Langlebigkeit
- Soziale Unterstützung/Hilfe
Mit dem letzten Punkt, der als wichtigster hervorgehoben wird, ist meines Erachtens jedoch nicht das staatliche Sozialsystem gemeint, sondern das Vertrauen in das Umfeld, dass man nicht alleine gelassen wird.
[…] Das Video enthält auch viele andere wichtige Punkte, nur habe ich daraus keine direkte Verhaltensänderung in der täglichen Routine ableiten können. Deshalb ist dieser erste Punkt am meisten bei mir bis heute hängen geblieben. So sind es doch die kleinen Dinge des täglichen Lebens die einen Unterschied machen, die der Aufmerksamkeit verlangen. Dazu verweise ich auf einen anderen Artikel hier auf meiner Webseite zum Thema Glücklich sein. […]